Was meinte Goethe wirklich?

Johann Wolfgang von Goethes „An den Mond“ als Fälschung entlarvt!

In jahrelanger intensiver Sisyphusarbeit konnte Zapfendünkel für diese kühne These nicht nur den Beweis antreten, sondern sogar das Original rekonstruieren, das den poetischen Titel „An den Wirt“ trägt. Zum besseren Verständnis stellen wir die grobe Fälschung der feinsinnigen Urfassung Strophe für Strophe gegenüber.
 

An den Mond (Fälschung)

Füllest wieder Busch und Tal
Still mit Nebelglanz,
Lösest endlich auch einmal
Meine Seele ganz,
Breitest über mein Gefild
Lindernd deinen Blick,
Wie des Freundes Auge mild
Über mein Geschick
 

An den Wirt (Original)

Füllest wieder Glas und Gral
Voll mit Schaum und Glanz,
Badest bald mit sanftem Schwall
Meine Leber ganz,
Breitest aus an meinem Tisch
Lindernd deinen Dunst,
Wo das Hopfen-Malz-Gemisch
Schenkt mir seine Gunst.
 

Jeden Nachklang fühlt mein Herz
Froh- und trüber Zeit,
Wandle zwischen Freud und Schmerz
In der Einsamkeit.
Fließe, fließe lieber Fluß!
Nimmer werd ich froh,
So verrauschte Scherz und Kuß
Und die Treue so.
 
Argen Nachdurst ahnt mein Herz
Schon mit trübem Blick,
Taumelnd zwischen Lall und Scherz
Wird die Leber dick.
Fließe, gieße liebes Faß!
Nimmer werd' ich voll,
Schenk mir noch ein neues Glas,
Das ich kippen soll.
 

Ich besaß es doch einmal,
Was so köstlich ist!
Daß man doch zu seiner Qual
Nimmer es vergißt!
Rausche, Fluß, das Tal entlang,
Ohne Rast und Ruh,
Rausche, flüstre meinem Sang
Melodien zu.
 

Ich vertrink' in großer Zahl,
Was so wertvoll ist!
Daß der Wirt zu meiner Qual
Keinen Strich vergißt!
Rausche, Fluß, den Schlund entlang,
Stets auf einen Zug,
Fehlt dir Weib und auch Gesang,
Tröstet dich der Krug,
 

Wenn du in der Winternacht
Wütend überschwillst
Oder um die Frühlingspracht
Junger Knospen quillst.
Selig, wer sich vor der Welt
Ohne Haß verschließt,
Einen Freund am Busen hält
Und mit dem genießt,
 
Wenn du kurz nach Mitternacht
Aus der Kneipe fliegst
Oder in der gelben Pracht
Des Erbroch'nen liegst.
Selig, wer sich jeden Tag
Ohne Hast betrinkt,
Hagelvoll mit einem Schlag
In die Gosse sinkt.
 
Was, von Menschen nicht gewußt
Oder nicht bedacht,
Durch das Labyrinth der Brust
Wandelt durch die Nacht.
 
Was, dem Wirte gut bezahlt
Und gar fein gebraut,
Dort zum wiederholten Mal
Bein und Rock versaut.
 
Fälschung: um 1800 Rekonstruktion: Zapfendünkel, um 1990
 

 

 

   
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Historische Anmerkung:

Bereits seit einigen Jahren vertreten führende Literaturwissenschaftler die These, von Zapfendünkels Rekonstruktion des Gedichtes "An den Mond" sei nichts weiter als der späte Racheakt eines enttäuschten Gymnasiasten, der für seine mißlungene Interpretation des Goetheschen Klassikers ein "Mangelhaft" erhielt. Als Beleg dient eine obskure Klassenarbeit, die wir hier im Original zitieren, einschließlich aller Korrekturen und Randbemerkungen des Lehrers. Falls Sie sich selbst ein Urteil bilden wollen, so klicken Sie hier.

 
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